Corona! Gut, ich höre die Stimmen, die jetzt rufen: Nein, der nicht auch noch! Tut mir leid, es muss trotzdem sein, weil sich hier die Kuriositäten um das Virenmanagement überschlagen. Dabei geht es nicht um Toilettenpapier oder Nudeln, denn darüber tauschen sich genug andere Leute aus. Es ist folgende Geschichte, die mich in Zeiten der Durchseuchung besonders ratlos zurücklässt: Da ist ein Allgemeinarzt aus der beschaulichen Gemeinde Rudersberg, idyllisch im Wieslauftal und am Fuße des Schwäbischen Waldes gelegen. Bei besagtem Arzt meldet sich ein Patient mit Grippesymptomen. Vorbildlich gibt er an, mit seinen chinesischen Freunden aus Wuhan bei einem Italiener im nordrheinwestfälischem Heinsberg eine ordentliche Sause gemacht zu haben, kurz nachdem er aus dem Skiurlaub in Südtirol heimkehrt war. Sagen wir ungeschönt wie es ist, eine echter Corona-Risikofall. Der gewissenhafte Arzt, längst in jeder erdenklichen Hinsicht auf Covid 19 geeicht, bestellt den Mann in seine Praxis, untersucht ihn unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in einem isolierten Praxisraum, zu dem niemand anderer Zutritt hat und lässt ihn nach einer Verdachtsdiagnose vom Roten Kreuz abholen und in die Quarantäneabteilung des Krankenhauses verfrachten. Bis dahin alles wunderbar. Doch danach schickt das Gesundheitsministerium den Allgemeinmediziner, der alles genau so gemacht hat, wie sich das unser Gesundheitsminister Jens Spahn wünscht, ebenfalls in eine 14-tägige Quarantäne.

Zugegeben, ich habe die Geschichte etwas ausgeschmückt und ihr die ein oder andere Spitze angedichtet, dennoch hat sie sich mehr oder weniger genau so zugetragen. Also bitte, denken wir einfach mal weiter und rechnen hoch, viele Verdachtsfälle noch daherkommen dürfen, bis … ja bis? Jetzt weiß ich zumindest, woher der Ärztemangel kommt, von dem sie überall berichten.

Bleiben Sie gesund!
Ihr Oliver Kern

#kernmachtkunst

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