Nach über einer Woche merkte man, ja, so langsam geht es los mit den Denunziationen. Die Nachbarschaft, gefangen in ihrer Langeweile, hat nichts mehr zu tun. Der Garten ist gemacht, das Haus von oben bis unten durchgeputzt. Da bleibt einem eigentlich kaum mehr was anderes übrig, als sich darum zu kümmern, was die Leute um einen herum so treiben. Da wird dann auch leicht mal die Polizei gerufen, wenn Leute unüberlegt in großen Gruppen von drei Personen zusammenstehen. Und dann stellen wir uns vor, wie da eine Streife anrückt, um zu überprüfen, ob der Tatbestand einer Corona-Party vorliegt. Und dann trinken die, die da zusammenhocken Warsteiner, oder vom mir aus auch Radeberger, und schon war’s nichts. Außer, dass unnötig Steuergelder verschwendet worden sind, von denen jetzt ohnehin nicht mehr viele da sind, weil der Olaf großzügig verteilt. Ja, man kann es bisweilen nur schwarzhumorig vertragen, diese Krisenzeit. Und was soll das eigentlich mit dem Temperatursturz zum Frühlingsanfang? Gestern Schneetreiben. Bleib-daheim-Wetter! Regeln die das jetzt auch schon?

Jedenfalls drängen sich mir mittlerweile die ketzerischen Fragen auf, ob mit Covid-19 die größte und schlimmste Pandemie seit einhundert Jahren über uns hereingebrochen ist. Oder, ob schnell und leichtfertig zur Hysterie neigende Virologen und orientierungslose Politiker in deren Schlepptau, dies nur daraus gemacht haben? Weil sich damit einfach Mal recht unkompliziert austesten lässt, wie bereitwillig die Menschheit Rechte und Freiheiten aufgeben. Ja, ja, ich weiß, das ist kontrovers und löst bei dem ein oder anderen Unverständnis aus, aber in Isolation kommt man halt unter anderem auch auf Gedanken, die einem im Normalfall nicht heimsuchen.

Mehr Zeit fürs Wesentliche und ein streifenfreier Himmel. Also ernsthaft, wohin entwickeln wir uns gerade? Ich denke, es fällt einigen schwer, mit der vielen Zeit etwas anzufangen, die man jetzt zu Hause verbringt. Der Tag erhält eine neu, ich möchte fast behaupten, natürliche Struktur. Bei mir fängt er jetzt damit an, dass kein Wecker mehr klingelt. Gut, dafür kommt um sechs Uhr früh die Katze und verlangt ihr Frühstück, indem sie mir sanft ihre Pfote aufs Kinn legt. Es hat etwas Anrührendes putty download , so geweckt zu werden.

Selbstredende arbeiten wir auch weiterhin, zumindest diejenigen denen es ermöglicht wird, ihrer Tätigkeit von zu Hause nachzugehen. Und dennoch stellt sich ein anderer Rhythmus ein. Die Arbeit wird in den häuslichen Alltag integriert. In der Pause geht man jetzt vielleicht mit dem Hund raus. Alles erhält eine andere Qualität. Und ich stelle mehr und mehr fest, was man wirklich vermisst und was man nie so wirklich gebraucht hat. Und noch eine kuriose Erkenntnis: zu viel Freizeit ist erschöpfend.

Bleiben Sie gesund und gut isoliert!
Ihr Oliver Kern
#kernmachtkunst

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